Angepaßte Arbeit

Die berufliche Integration behinderter Menschen steht heute vor einer Vielzahl von Anforderungen. Diese Lage erfordert ein Gesamtkonzept für die weitere Entwicklung. Mittlerweile bilden die verschiedenen Hilfen ein System von Einrichtungen und Angeboten. Das Leitbild einer “Agentur für angepaßte Arbeit” bedeutet vor allem, daß die Werkstatt-Träger als Systemanbieter gefragt sind, die das gesamte Handlungsfeld der beruflichen Integration abdecken.

Die Werkstätten haben sich zum integralen Teil des Wirtschaftslebens entwickelt. Sie müssen sich auf eine differenzierte Kundenstruktur einstellen: die behinderten Mitarbeiter wollen sich beruflich entwickeln; die Leistungsträger erwarten, daß allen behinderten Menschen eine optimale Form der beruflichen Integration angeboten wird; die kommerziellen Kunden stellen an die Werkstätten dieselben Anforderungen wie an andere Lieferanten. “Angepaßte Arbeit” bedeutet hier, daß man Produktion und Dienstleistung an den Fähigkeiten und Entwicklungsbedürfnissen der behinderten Mitarbeiter ausrichtet.

In ihrer Organisationsentwicklung stehen die Werkstatt-Träger vor der Aufgabe, die Vielfalt ihrer Einrichtungen und Angebote sinnvoll zu integrieren. Einen gültigen Rahmen für die komplexen Arbeitszusammenhänge bietet das Qualitätsmanagement, das die Arbeit als ein System von Prozessen auffaßt.

Auf der Ebene der jeweiligen Trägerorganisation stellt “Agentur für Angepaßte Arbeit” einen Kernprozeß dar; sie bezeichnet hier die Gesamtheit jener Prozesse, die auf die berufliche Integration behinderter Menschen gerichtet sind. Die Palette der Angebote zur beruflichen Integration wird vom Kundenpfad des behinderten Menschen her gewonnen. Die Gestaltung und kontinuierliche Verbesserung des Gesamtangebots ist der Schlüssel für Fortschritte in der beruflichen Integration.

In der Sozialpolitik werden Formen der beruflichen Integration favorisiert, die über die Grenzen der Werkstätten hinausgehen. Als das vornehmste Ziel der Hilfe wird die Eingliederung am allgemeinen Arbeitsmarkt ausgegeben. Allerdings ist die Wirtschaft nur gering daran interessiert, behinderte Menschen zusätzlich aufzunehmen. Hier entwickelt die “Agentur für Angepaßte Arbeit” ein gestuftes Angebot und schlägt damit eine Brücke zur regulären Beschäftigung. Die Werkstatt bleibt dabei das Kernangebot der beruflichen Integration.